Im Wandel der Zeit

Die Kyritz-Ruppiner Heide ist eine der größten zusammenhängenden Heideflächen Europas - auf direktem Weg zwischen Berlin und Hamburg.

Doch der national bedeutsame Naturraum hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bis 1993 wurde die Fläche durch die sowjetische Armee genutzt und ging als "Bombodrom" in die Geschichtsbücher ein. 

Geografische Einordnung

Die Kyritz-Ruppiner Heide befindet sich im Nordwesten des Landes Brandenburg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin südlich der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern zwischen den Städten Wittstock, Röbel, Rheinsberg, Neuruppin und Kyritz.

Akteure

Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Kyritz-Ruppiner Heide

Am Kampf für eine freie Heide waren unzählige Menschen, Vereine und Bürgerinitiativen beteiligt. Heute wird das Gebiet von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet. Hier erhalten Sie eine Übersicht zu allen Akteuren der Kyritz-Ruppiner Heide.

Historie

Früher überwiegend bewaldet wurde die Fläche nach 1950 schrittweise vom sowjetischen Militär beansprucht. Nach dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte 1993 übernahm die Bundesrepublik den Truppenübungsplatz mit der Absicht, ihn weiterhin militärisch zu nutzen. Zahlreiche Proteste und Gerichtsurteile führten 2009 zum endgültigen Verzicht des Militärs.

Natur

Pflanzen

Das Gebiet ist geprägt durch ausgedehnte Calluna-Heide Flächen, die immer wieder durch Kiefernwälder und Sandbirken-Bestände durchbrochen werden. Viele Gräser, Moose und Flechten, wie die Scharlach-Becherflechte oder Moosbartflechte finden hier ideale Wachstumsbedingungen.

Tiere

Die Heide bietet unzähligen geschützten und gefährdeten Tierarten ein Zuhause. 2002 wurde die Fläche als FFH Gebiet bekannt gemacht. Hier leben 79 Vogelarten, darunter Wiedehopf, Brachpieper und Seeadler. 2008 konnte sogar ein Wolf als Bewohner der Heide nachgewiesen werden.

Heidepflege

Jährlich werden zwischen 50 und 150 ha Heidefläche kontrolliert abgebrannt. Durch diese Maßnahme kann sich das Heidekraut besser regenerieren. Die enorme Artenvielfalt kann nur durch das Offenhalten der Heide erhalten werden. Ohne das Brennen würde sich der Wald das Gebiet nach und nach zurückerobern.

Heide erleben

Ein Teil der Heide ist eingeschränkt bereits für Besucher geöffnet. Dennoch müssen einige Verhaltensregeln beachtet werden. Sie können sich durch speziell geschulte Guides führen lassen oder eine Kremserfahrt durch herrlich blühende Heidelandschaften genießen. 

Explosives Erbe

Sperrgebiet

40 Jahre Bombenabwurfplatz. Bis zu 1,5 Millionen Blindgänger befinden sich noch auf dem Gelände.

Verhaltensregeln

Die Heide darf in Eigenverantwortung auf der sogenannten Südspange und unter Beachtung bestimmter Verhaltensregel, Betreten und Befahren werden. In den übrigen Bereichen bleibt das Gelände ein Sperrgebiet.

Freigegebene Flächen

Die Südspange der Heide ist beräumt. Die Natur können Sie auf geführten Touren oder eigenständig erleben.

Beräumung

Die Beräumung der Heide ist zeit- und kostenintensiv und kann noch viele Jahrzehnte andauern.